Rücktritt Martina Gebert
von Guido Landert (Kommentare: 0)
Seit ich zehn Jahre alt bin, fahre ich regelmässig Ski und habe mich dem Skiclub Speer Ebnat-Kappel angeschlossen. Im Skiclub Speer habe ich schöne Jahre in der JO verbracht und konnte mich damals dann für das Kader des OSSV qualifizieren. Mit 15 Jahren habe ich den Schritt nach Davos ins Sportgymnasium gemacht und wollte meinen Traum- „Weltbeste Skirennläuferin“- verwirklichen.
Nach der 4 jährigen Ausbildung mit dem Handelsdiplomabschluss konnte ich mich voll und ganz dem Skisport widmen, damit ich meinem Ziel, Schritt für Schritt näher kommen konnte.
Zwischendurch plagten mich kleinere Verletzungen, wie Bänderrisse am Fuss oder Zerrungen.
Im Jahre 2009 konnte ich meinen grössten Erfolg feiern, als ich Juniorenschweizermeisterin in der Abfahrt und in der Superkombination wurde.
Im Sommer 2009 habe ich einen Privattrainer engagiert, damit ich die ganze Vorbereitung professionell absolvieren konnte.
Das erste Europacuprennen der Saison war perfekt gelaufen und ich platzierte mich auf dem sehr guten 9. Rang und war damit auch beste Schweizerin.
Leider folgte im Januar 2010 die Verletzung am Knie und die Resultate blieben aus. Die Negativspirale wurde stärker und ich fand den Weg nach Oben einfach nicht.
Die Saison 2010/2011 musste ich wegen den Folgen des Sturzes vom Januar 2010 vollständig auslassen. Es hat sich eine Entzündung an der Patellasehne gebildet, was verschiedene Bewegungen sehr schmerzhaft machten.
Ich probierte alle therapeutischen Möglichkeiten aus, um das Knie wieder „gesund“ zu kriegen. Auch in der Alternativmedizin versuchte ich einiges.
Leider half keine Methode und das Knie schmerzte weiterhin.
In der Saison 2011/2012 probierte ich nochmals alles zu geben, trotz grossen Schmerzen im Knie, Es war eine schwierige Saison mit vielen Rückschlägen und Niederlagen.
Im Juni, dieses Jahres unterzog ich mich einer Operation an der Patellasehne, weil dies noch meine einzige und letzte Möglichkeit ist, dass mein Knie schmerzfrei wird. Der Nachteil ist, dass die Heilung bis zu 12 Monaten dauern kann.
Nun bin ich bei 6 Monaten angelangt und ich sehe und spüre Fortschritte aber halt in sehr kleinen Schritten. Die ganze Heilung ist eine riesige Geduldssache für mich.
Nun musste ich mir ernsthaft die Frage stellen, wie es mit mir und dem Spitzensport weitergehen soll.
Es war für mich keine einfache Entscheidung und es tut sehr weh, aber für mich und mein Knie, ist dies das Beste.
Ich habe mich entschieden, mit dem Skirennsport aufzuhören.
Bis ich endlich wieder auf dem Skis stehen darf wird es Januar oder Februar und dann ist die laufende Saison bereits wieder vorbei.
Das Feuer und der Adrenalin für den Skirennsport ist nicht mehr so gross wie es sein sollte.
Klar, ich freue mich bereits jetzt wieder auf die ersten Kurven im Schnee, aber die „Rennsau“ fehlt in mir.
Während meiner Skifahrerkarriere habe ich sehr viel Schönes erleben und Neues erfahren dürfen. Ich habe viele Orte kennengelernt und vor allem auch viele Freunde gewonnen. Dafür bin ich für immer dankbar. Ich möchte keine Minute missen.
Während all den Jahren habe ich auf die Unterstützung durch den Skiclub Speer zählen dürfen. Vielen herzlichen Dank für alles.
